Vergangenen Donnerstag sollte endlich dieses kleine Rosenköpfchen zu mir kommen, welches Annette und ihrer Familie aus Ostin (am Tegernsee) Anfang April zugeflogen war.
(https://www.facebook.com/photo.php?fbid=882088761916775&set=gm.1234997943191940&type=3&theater)
Leider konnte der Kleine dort nicht bleiben, obwohl es tolle Pflege-Eltern und eine super Unterkunft hatte, weil die Umstände nicht passten und sich das Chamäleon der Familie buchstäblich schon schwarz über den lauten Gast geärgert hatte. ;)
Nach regem Kontakt mit Annette und nachdem alles soweit klar
war, ging der/die Kleine also am Mittwoch auf seine große Reise und wurde nachmittags
von Tierversand abgeholt. Am Donnerstag saß ich ab morgens schon auf heißen
Kohlen und wartete auf unser neues Schwarmmitglied. Kurz nach 10:00 Uhr klingelte
mein Handy und eine Dame vom Tierversand
teilte mir mit, dass sie leider eine schlechte Nachricht für mich hätte……das
kleine Rosenköpfchen hätte über Nacht in seiner Transportkiste ein Loch
geknabbert und als der Fahrer morgens in sein Auto steigen wollte, sei es alles
so schnell gegangen und der Vogel entflogen….es tat ihr alles schrecklich leid.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es mir nach dieser Nachricht ging, ich
war fix und alle und habe wie ein Schlosshund geheult. Obwohl ich den Kleinen
noch gar nicht kannte, aber die Vorstellung, dass er nun erneut entflogen war,
obwohl er doch vor kurzem gerade erst in Sicherheit gebracht wurde und es für
mich sowieso schon immer eine Horror-Vorstellung war, sollte mir mal einer
meiner Vögel entfliegen…….
Unter Tränen räumte ich den Quarantäne-Käfig, den
bereitliegenden DNA-Auftrag und alles was an das kleine RK erinnerte wieder weg , nichts von alledem wollte ich mehr sehen.
Das Dumme war auch, dass ich am Freitag wegfahren MUSSTE und ich also weder am
Donnerstag noch am Freitag eine Gelegenheit hatte, in Holzwickede (dem letzten
Standort des Kleinen) nach ihm zu suchen, Suchplakate zu verteilen usw. Nach
einem Telefonat mit Sylvia (Danke nochmal für dein offenes Ohr und dass du mein
Geheule ertragen hast ;) ) rief ich nochmal beim Tierversand an und bat, mir trotzdem
die Transportkiste vorbei zu bringen, was mir für den lauf den Tages auch
zugesichert wurde. Nur kurze Zeit später klingelte es an meiner Haustür, was eigentlich
so schnell nicht jemand vom Tiertransport hätte sein können und ich schon fast
nicht die Tür öffnen wollte. Aber als ich es dann doch tat, stand draußen ein
Mann, der mich breit angrinste und sagte „Ich habe ihn.“. Ich muss ihn so
ungläubig angestarrt haben, dass er noch mehr grinste, er auf einen großen
Pappkarton zeigte und sagte, dass der Kleine wirklich da drin sitzt. Ich konnte
es kaum glauben, hätte den Mann (hätte er nicht gerade mit seinen Chefs
telefoniert, denen er auch vom Erfolg der Aktion berichtete) soooo knutschen
können. Herr Schorn (der Fahrer) erzählte mir dann, dass er, nachdem das RK
entflogen war, nicht lange gefackelt hatte und er dem Kleinen mit einer Decke
aus seinem Auto hinterher gerannt war, in der Hoffnung, dass es ja mal irgendwann
wieder runter kommen musste. Und so war es dann auch, das RK landete irgendwann
auf der Erde, Herr Schorn warf die Decke über den Kleinen und hatte es. Als er
es wieder im Karton hatte, klebte er eine dicke Folie über das Ausbruchsloch
und sie fuhren dann ab, zu mir.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie froh und glücklich ich
war und mein riesengroßes Dankeschön gilt diesem Fahrer vom Kurierdienst, Herrn
Schorn!!! Es ist mit Sicherheit nicht selbstverständlich, dass ein
Kurierdienst-Fahrer sich derart einsetzt und in einem fast aussichtslosem Fall,
alles dafür tut, dieses Tier wieder zu bekommen. Er hat weit mehr als nur
seinen Job getan, in meinen Augen ist er der Held und sollte von seiner Firma
zum Mitarbeiter des Jahres ausgezeichnet werden.
Annette und ihre Familie waren nach meinem späteren Bericht
sicher ebenso froh, ihnen kann man wegen der Transportkiste auch absolut keinen
Vorwurf machen, denn sie haben die Transportkiste ja extra bei der Firma bestellt
und ohne Vogelerfahrung nicht gewusst, dass eine Box aus Pappe absolut
ungeeignet für Vögel ist. Ich möchte es deshalb der betreffenden Fima und auch
jedem von euch nochmal sehr ans Herz legen, dass Transportbehältnisse aus Pappe
NICHT für Vögel geeignet sind, auch nicht auf dem Weg zum TA z.B., sondern dass
ihr dafür die entsprechenden Holz-Kisten oder kleinen Transportboxen nehmt und
die Firma hoffentlich keine Pappkartons mehr an die Leute verschickt und auch
vom Tierversand von vorn herein keine Pappbehälter für einen Transport mehr
entgegen genommen werden.
Das kleine Ausbruchs-RK sitzt nun erstmal ausbruchssicher mit
dicken Karabiner-Haken an den Türen in seinem Quarantäne-Käfig, bis wir beim TA
waren und die Federchen zur DNA sind auch schon unterwegs.
Ganz lieben Dank nochmal an Annette und ihrer Familie für die Pflege und alles und
falls er das liest…….nochmals unendlich großen Dank an Sie, lieber Herr Schorn!
(Bilder von der „Box“)
Blick durch das viel zu große Loch in die Box |
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