Montag, 2. Mai 2016

Tiertransport – Aufregung mit Happyend



Vergangenen Donnerstag sollte endlich dieses kleine Rosenköpfchen zu mir kommen, welches Annette und ihrer Familie aus Ostin (am Tegernsee) Anfang April zugeflogen war.


https://www.facebook.com/photo/?fbid=882088761916775&set=gm.1234997943191940
 
Leider konnte der Kleine dort nicht bleiben, obwohl es tolle Pflege-Eltern und eine super Unterkunft hatte, weil die Umstände nicht passten und sich das Chamäleon der Familie buchstäblich schon schwarz über den lauten Gast geärgert hatte. ;)

Nach regem Kontakt mit Annette und nachdem alles soweit klar war, ging der/die Kleine also am Mittwoch auf seine große Reise und wurde nachmittags von Tierversand abgeholt. Am Donnerstag saß ich ab morgens schon auf heißen Kohlen und wartete auf unser neues Schwarmmitglied. Kurz nach 10:00 Uhr klingelte mein Handy und eine Dame vom Tierversand  teilte mir mit, dass sie leider eine schlechte Nachricht für mich hätte……das kleine Rosenköpfchen hätte über Nacht in seiner Transportkiste ein Loch geknabbert und als der Fahrer morgens in sein Auto steigen wollte, sei es alles so schnell gegangen und der Vogel entflogen….es tat ihr alles schrecklich leid.  

Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie es mir nach dieser Nachricht ging, ich war fix und alle und habe wie ein Schlosshund geheult. Obwohl ich den Kleinen noch gar nicht kannte, aber die Vorstellung, dass er nun erneut entflogen war, obwohl er doch vor kurzem gerade erst in Sicherheit gebracht wurde und es für mich sowieso schon immer eine Horror-Vorstellung war, sollte mir mal einer meiner Vögel entfliegen……. 
Unter Tränen räumte ich den Quarantäne-Käfig, den bereitliegenden DNA-Auftrag und alles was an das kleine RK erinnerte wieder weg  , nichts von alledem wollte ich mehr sehen. Das Dumme war auch, dass ich am Freitag wegfahren MUSSTE und ich also weder am Donnerstag noch am Freitag eine Gelegenheit hatte, in Holzwickede (dem letzten Standort des Kleinen) nach ihm zu suchen, Suchplakate zu verteilen usw. Nach einem Telefonat mit Sylvia (Danke nochmal für dein offenes Ohr und dass du mein Geheule ertragen hast ;) ) rief ich nochmal beim Tierversand an und bat, mir trotzdem die Transportkiste vorbei zu bringen, was mir für den lauf den Tages auch zugesichert wurde. Nur kurze Zeit später klingelte es an meiner Haustür, was eigentlich so schnell nicht jemand vom Tiertransport hätte sein können und ich schon fast nicht die Tür öffnen wollte. Aber als ich es dann doch tat, stand draußen ein Mann, der mich breit angrinste und sagte „Ich habe ihn.“. Ich muss ihn so ungläubig angestarrt haben, dass er noch mehr grinste, er auf einen großen Pappkarton zeigte und sagte, dass der Kleine wirklich da drin sitzt. Ich konnte es kaum glauben, hätte den Mann (hätte er nicht gerade mit seinen Chefs telefoniert, denen er auch vom Erfolg der Aktion berichtete) soooo knutschen können. Herr Schorn (der Fahrer) erzählte mir dann, dass er, nachdem das RK entflogen war, nicht lange gefackelt hatte und er dem Kleinen mit einer Decke aus seinem Auto hinterher gerannt war, in der Hoffnung, dass es ja mal irgendwann wieder runter kommen musste. Und so war es dann auch, das RK landete irgendwann auf der Erde, Herr Schorn warf die Decke über den Kleinen und hatte es. Als er es wieder im Karton hatte, klebte er eine dicke Folie über das Ausbruchsloch und sie fuhren dann ab, zu mir. 

Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie froh und glücklich ich war und mein riesengroßes Dankeschön gilt diesem Fahrer vom Kurierdienst, Herrn Schorn!!! Es ist mit Sicherheit nicht selbstverständlich, dass ein Kurierdienst-Fahrer sich derart einsetzt und in einem fast aussichtslosem Fall, alles dafür tut, dieses Tier wieder zu bekommen. Er hat weit mehr als nur seinen Job getan, in meinen Augen ist er der Held und sollte von seiner Firma zum Mitarbeiter des Jahres ausgezeichnet werden. 

Annette und ihre Familie waren nach meinem späteren Bericht sicher ebenso froh, ihnen kann man wegen der Transportkiste auch absolut keinen Vorwurf machen, denn sie haben die Transportkiste ja extra bei der Firma bestellt und ohne Vogelerfahrung nicht gewusst, dass eine Box aus Pappe absolut ungeeignet für Vögel ist. Ich möchte es deshalb der betreffenden Fima und auch jedem von euch nochmal sehr ans Herz legen, dass Transportbehältnisse aus Pappe NICHT für Vögel geeignet sind, auch nicht auf dem Weg zum TA z.B., sondern dass ihr dafür die entsprechenden Holz-Kisten oder kleinen Transportboxen nehmt und die Firma hoffentlich keine Pappkartons mehr an die Leute verschickt und auch vom Tierversand von vorn herein keine Pappbehälter für einen Transport mehr entgegen genommen werden.

Das kleine Ausbruchs-RK sitzt nun erstmal ausbruchssicher mit dicken Karabiner-Haken an den Türen in seinem Quarantäne-Käfig, bis wir beim TA waren und die Federchen zur DNA sind auch schon unterwegs. 

Ganz lieben Dank nochmal an Annette und ihrer Familie für die Pflege und alles und falls er das liest…….nochmals unendlich großen Dank an Sie, lieber Herr Schorn!

(Bilder von der „Box“)





Blick durch das viel zu große Loch in die Box 






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